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Sexualtherapie oder Beziehungsalternativen


In der klassischen Sexualtherapie wird durch schrittweise körperliche Annäherung versucht, Zärtlichkeiten wieder zuzulassen und mit der Zeit auch genießen zu können. Dies zunächst ohne im engeren Sinne sexuell aktiv zu werden. Das Paar soll  intimen Körperkontakt quasi neu lernen, wieder erfahren, wie es sich anfühlt, sich jenseits von Begrüßungs- und Gute-Nacht-Küsschen zu berühren. Dahinter steht die Hoffnung, das beiderseitige Lustempfinden langsam wiederzufinden. Diese Form der Sexualtherapie ist für manche Paare ein guter Weg, sich wieder aufeinander einzulassen, sich auch auf mehr als nur der körperlichen Ebene wieder näher zu kommen. Falls Sie diesen Weg als vielversprechend für sich empfinden, empfehle ich Ihnen, sich an einen speziell dafür ausgebildeten Sexualtherapeuten zu wenden.

Manche Paare finden dadurch jedoch nicht aus ihrer Sackgasse raus. Dies gilt vor allem dann, wenn sich das Paar seelisch, geistig und körperlich bereits sehr weit entfernt hat. Meist durch eine Mixtur aus Alltagsstreitigkeiten, immer zahlreicher werdenden Konfliktthemen und den sich dadurch anhäufenden Verletzungen. Eine große Distanz ist entstanden, die eine instinktive Abwehrreaktion auf zu große körperliche Nähe hervorruft – insbesondere bei intimen Berührungen.

Die große Mehrheit der Paare rütteln trotz der damit einhergehenden sexuellen Leere - und oft auch erotischen Bedürftigkeit - nicht am Dogma der sexuellen Exklusivität. Zu bedrohlich scheint es, sich selbst und dem Partner die Freiheit zu geben, die noch existierenden erotischen Bedürfnisse außerhalb der Partnerschaft auszuleben. Bei meinem Beratungsansatz versuche ich gemeinsam mit dem Paar individuelle Lösungen zu finden, die vom monogamen Beziehungsmodell abweichen. Bei beiden Partnern muss daher die Bereitschaft vorhanden sein, Wege abseits der kulturell verbreiteten Normen partnerschaftlicher Sexualität auszutesten.

Mein Beratungsangebot richtet sich zum einen an Paare, die einen Weg zur Befriedigung ihrer sexuellen Bedürfnisse suchen, aber nicht mehr daran glauben, diese in der Partnerschaft erfüllt zu bekommen. Wenn bei beiden der Wunsch vorhanden ist, den Alltag als Eltern, Familie oder Lebensgemeinschaft weiter zu teilen, ist das Zusammenleben in einer Familiengemeinschaft eine mögliche Option.

Zum anderen möchte ich mit meinem Angebot auch Paare ansprechen, die aus anderen Gründen eine monogame Beziehung nicht wollen oder auf Dauer für nicht lebbar halten. Ich unterstütze Sie gerne bei der Erörterung und Umsetzung von Alternativen zwischen offener Beziehung und Polyamorie.

Über Sexualität zu sprechen ist oft schambesetzt. Hinzu kommt die Schwierigkeit, die richtigen Worte zu finden, die die eigenen Bedürfnisse zum Ausdruck bringen, ohne den Partner zu verletzen oder zu überfordern. Dies gilt insbesondere in den oben geschilderten Entfremdungs-Situationen langjähriger Beziehungen. Ich unterstütze Sie gerne bei einer offenen und zugleich respektvollen Kommunikation, in der die Bedürfnisse und Ängste beider Partner einen gleichwertigen Raum bekommen. Darüber hinaus gebe ich Ihnen Hinweise, was bei alternativen partnerschaftlichen Modellen zu beachten ist. Manches ist wichtig, zu tun. Genauso wichtig kann es sein, anderes zu lassen.

Um klar zu sehen, genügt oft ein Wechsel der Blickrichtung.

(Antoine de Saint-Exupéry)